Orthopädische Einlagen mit Multi Jet Fusion

Orthopädische Einlage mittels Multi Jet Fusion
Bild:Invent Medical

Fußverletzungen haben für Diabetiker häufig schwerwiegende Folgen. Für Menschen mit Diabetes ist optimales Schuhwerk daher unerlässlich – inklusive der passenden orthopädischen Einlagen. Nicht nur für Diabetiker sind personalisierte Sohlen wichtig. Zum Beispiel werden sie auch bei anderen medizinischen Problemen, die die Stabilität und den Gang betreffen, eingesetzt. Neben rein medizinisch indizierten Fällen, bieten orthopädische Einlagen auch Möglichkeiten der Verbesserung der Patientensituation für Sportler und Menschen, denen im Alltag Komfort für ihre Füße wichtig ist.
Die größer werdende Menge an Diabetikern aber auch die immer älter werdende Bevölkerung sind eine Triebfeder des wachsenden Marktes für orthopädische Einlegesohlen. Eine andere ist die steigende Anzahl an Laufsportlern. Beide Faktoren lassen den Markt für Einlegesohlen mit jährlich sieben Prozent wachsen.


Traditionelle Herstellung orthopädischen Einlagen

Derzeit werden die personalisierten Einlegesohlen meist beim Orthopäden entworfen und angefertigt. Der Fuß wird mit einer speziellen Masse abgeformt, der „Abguss“ dient dann als Form für die Produktion der gegossenen Einlage. Bei speziellen medizinischen Indikationen werden die Sohlen auch in reiner Handarbeit vom Orthopädietechniker gefertigt. Eine weitere Produktionsvariante ist die CNC-Fertigung. Hier wird der Fuß gescannt, die Sohle mittels CAD-Programm am PC entworfen und dann durch CNC-Fräsen hergestellt. Diese Herstellungsmethoden sind relativ arbeitsintensiv und produzieren einen großen Anteil an Abfall.


Die Zukunft: orthopädische Einlagen durch Multi Jet Fusion

Zuerst wird der Fuß eingescannt, dann wird daraus ein 3D-Modell erstellt. Auf Grundlage dieses 3D-Modells wird die personalisierte Einlegesohle mit dem Multi Jet Fusion-Verfahren gedruckt.

Oben Links: Einscannen des Fußes durch Invent Medical; Oben Rechts: Bild des Fußes von iOrthotics;
Unten Rechts: 3D-Modell der Einlage von Invent Medical; Unten Links: fertige Einlegesohle von Invent Medical. Darstellung: HP.

Wirtschaftliche Vorteile

Der 3D-Druck hat die Herstellung individueller Gesundheitsprodukte auf ein neues Level gehoben. Die Technologie hat den Vorteil, dass mit einer deutlich höheren Geschwindigkeit und damit geringeren Kosten produziert werden kann. Hier beweist insbesondere das Hochdurchsatzverfahren Multi Jet Fusion seine Vorteile. Für die Patienten ist es von Vorteil, dass meist ein einziger Besuch für die Erstellung des 3D-Modells reicht. Ein weiterer Fortschritt ist, dass deutlich weniger Arbeit während der Nachbehandlung anfällt, da die Einlagen nicht mehr entgratet werden müssen. Die Genauigkeit bei wiederholtem 3D-Druck ist verglichen mit der manuellen Herstellung auch verbessert (± 0,3 mm). Der produzierte Abfall ist um bis zu 20-mal geringer als bei abtragenden Verfahren.


Vorteile für den Kunden

Die Kunden erhalten das individuell an ihre Füße angepasste Produkt wesentlich schneller. Weiterhin können zusätzliche funktionale Elemente in die Einlagen eingearbeitet werden. Zum Beispiel spezielle, angepasste Oberflächenstrukturen, die durch Anti-Rutsch-Flächen Tragekomfort und Trittfestigkeit erhöhen. Die Steifigkeit der Sohle wird nach den Wünschen des Kunden, durch eine lokale Verstärkung der Sohle, angepasst. Orthopädische Einlagen, die 3D-gedruckt werden, haben außerdem ein geringeres Gewicht durch das „Weglassen“ unnötiger Strukturen. Die Einlagen können auch vollfarbig gedruckt werden.


Praktische Umsetzung

Einige Unternehmen haben die Vorteile des 3D-Drucks für die Herstellung von orthopädischen Einlegesohlen schon erkannt.

  • iOrthotics konnte durch den Einsatz des Multi Jet Fusion-Verfahrens die Produktion orthopädischer Einlagen verdreifachen und die Zeit bis zur Auslieferung mehr als Halbieren. Weiterhin konnte der Abfall, der bei der Produktion entsteht, massiv reduziert werden.
  • Invent Medical hat mit 8sole eine leichtere und flexiblere Einlegesohle für den Alltag entwickelt. Die schnelle Fertigung und das individuelle Design erhöhten die Kundenzufriedenheit.

Orthopädische Einlage hergestellt mit Multi Jet Fusion; Bild: iOrthotics.

Orthopädische Einlage hergestellt mit Multi Jet Fusion; Bild: Invent Medical.


Zusammenfassung

Der Einsatz des Multi Jet Fusion-Verfahrens für die Herstellung von individuellen orthopädischen Einlegesohlen bringt neben deutlich spürbaren wirtschaftlichen Vorteilen (Kostenreduktion, Produktionssteigerung, Abfallvermeidung) auch signifikante Vorteile für den Kunden. Wenn keine eigenen 3D-Druck-Kapazitäten vorhanden sind, bietet es sich an erfahrene 3D-Druck-Dienstleister (z. B. 3Faktur) zu nutzen, die die Herstellung der orthopädischen Einlegesohlen übernehmen.


Über 3Faktur: 3Faktur ist Spezialist für 3D-Druck, Rapid Prototyping und Rapid Manufacturing. Wir arbeiten mit dem Multi Jet Fusion-Verfahren von HP und bieten unterschiedliche Materialien für den Prototypenbau und die Serienproduktion an. Sollten Sie Fragen zu Ihrem Projekt haben, können Sie uns gern kontaktieren.


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